Bretagne (Frankreich)



Bretagne

In vergangenen Zeiten bezeichnete man die Bretagne auch als Kleinbritannien, heute ist die westfranzösische Provinz nicht mehr klein und gehört auch nicht mehr zu Britannien. Die Bretagne setzt sich aus den Departements Cotes-d’Amour, Fnistere, Ille-et-Vilaine und Morbihan zusammen. Der Verwaltungssitz der Bretagne liegt in Rennes.
Während die Gallier hier in der Region beheimatet waren, nannten sie das Gebiet Aremorica, was soviel bedeutet wie "Land am Meer".
Die Bewohner der Bretagne werden Bretonen genannt.

Die Landschaften der Bretagne


Aus geologischer Sicht gehört die Bretagne zum armorikanischen Gebirge. Dieses wurde im Erdzeitalter des Karbon aufgefaltet. Genau betrachtet ist die Bretagne eine große Halbinsel. Sie ist der westlich gelegene Ausläufer des europäischen Festlandes im Norden der iberischen Halbinsel. Mit der Nordküste grenzt die Bretagne an den Ärmelkanal. Die Süd- und Westküste hingegen liegen am Atlantik. Als Armor wird auf bretonisch das Meer bezeichnet. Nicht nur allein die Küste wird mit dieser Bezeichnung benannt, sondern auch die Insel selber.
Große Teile der Bretagne stehen auf sehr altem und hartem Gesteinsuntergrund. Die Küste ist stark zerklüftet und weist hartes Felsgestein vor. Zum Beispiel sieht man die riesigen Granitplatten am Cap Frehel in der Nähe der Festung Fort la Latte über 70 Meter aus dem Atlantik herausragen. Der restliche Teil ist eher flach und leicht hügelig. Man findet hier keine hohen Gebirgsketten. So ist auch der höchste “Berg” lediglich 384 Meter hoch.

Die Bretagne zeichnet sich durch ein mildes Klima aus. Da sich die Region unter dem klimatischen Einfluss des Golfstromes befindet, herrschen hier überwiegend ozeanische Klimabedingungen und die entsprechende Temperaturen. Nur selten kommt es zu Schneefällen oder gar Frost. Da die Sonne hier oft scheint, ist die Bretagne auch ein beliebtes Urlaubsziel geworden. Mitunter liegen die durchschnittlichen Sonnenstunden bei über 2.000 Stunden pro Jahr.

Trotzdem gibt es auch raue Zeiten. So treten hier vor allem starke Winde, die sogar bis zu Sturmstärken heranwachsen können, auf. Dies liegt an den Westwinden, welche im Winter durch die Tiefdruckgebiete über dem Atlantik entstehen.
Die Stürme sind jedoch meist nicht besonders langlebig. Die Bretagne ist auch eine der saubersten Luftgebiete Europas. Der hohe Jodgehalt in der Luft und der Einfluss der starken Gezeiten führt dazu, dass die Luft hier wenig von Schadstoffen belastet ist. Was besonders für Menschen, die an Atemwegserkrankungen leiden, sehr lindern wirkt.

Die Geschichte der Bretagne

Schon in der Zeit des Paläolithikum war die Bretagne besiedelt. Bis etwa 5000 v. Chr. lebten die Menschen vom Fischen, Sammeln und Jagen und wurden erst danach sesshaft und feste Siedler. Sie ernährten sich dann von den Tieren, die sie selber züchteten und betrieben Ackerbau. Sie errichteten auch die so genannten Megalithanlagen.  Die Dolmen, Tumuli und Menhire wurden zwischen 4500 und 2000 v. Chr. erbaut. In der Frühbronzezeit wurde Handel mit dem Gebiet des heutigen England betrieben. Dies beweisen viele Funde aus Gräbern, von denen man die Verbindung zur britischen Insel ableiten kann. Darüber hinaus fand man auch Beweise dafür, dass es Kontakt nach Dänemark und in die süddeutsche Stadt Singen gegeben haben muss.

In der Folge der römischen Herrschaft wurde auch die Bevölkerung romanisiert. Die Epoche des Römischen Reiches fand bereits gegen Ende der Spätantike zuende. Man geht auch davon aus, dass mit dem Untergang des Römischen Reiches auch die keltische Sprache so gut wie ausgestorben war.

Während der Annexionsphase Frankreichs blühte die Bretagne wirtschaftlich voll auf. Die Küstenregion war gekennzeichnet durch Wohlstand, während im Landesinneren noch immer Armut herrschte. Später, um 1700 herum, entwickelte sich Bewegungen zur Erhalt der bretonischen Sprache in der Bretagne, sie konnte somit zum Teil erhalten werden.
Die heutigen Grenzen der Bretagne entstanden während der Einrichtung der neuen französischen Regionen im Jahr 1960.

 

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