Nord-Pas-de-Calais in Frankreich



Nord-Pas-de-Calais

Nord-Pas-de-Calais ist eine französische Region im Norden des Landes. Das direkte Nachbarland ist Belgien. Es leben 4 Millionen Menschen in Nord-Pas-de-Calais.
Zur Region gehören heute das Französische Flandern und Hennegau sowie Artois. Bis 1678 zählten diese Gebiete zu den Burgundischen und Spanischen Niederlanden. Auch die Hafengebiete Boulogne und Calais gehörten dazu und sind ein Teil der Region Nord-Pas-de-Calais.

Als die Programmregionen 1960 in Frankreich eingerichtet wurden, setzte man die heutigen Grenzen von Nord-Pas-de-Calais fest. Später wurden die Befugnisse der Regionen erweitert und schon 1986 war es den jeweiligen Bevölkerungen möglich, per Direktwahl ihren Regionalrat selbst zu bestimmen.
Die Hauptstadt der Region ist Lille. Weitere bedeutende Städte sind unter anderem Arras, Calais, Boulogne-sur-Mer, Dünkirchen, Cambrai, Douai und Valenciennes. Das Areal ist mit etwa 320 Menschen pro Quadratkilometer die am zweitdichtesten besiedelte Region Frankreichs. Dies liegt auch daran, dass hier eine hohe Geburtenrate verzeichnet wird. Durch die zahlreichen Geburten weist die Bevölkerung den jüngsten Altersdurchschnitt des gesamten Landes auf. Die hohe Arbeitslosenquote sorgt jedoch dafür, dass die jüngere Generation in andere Regionen abwandert, wo es mehr Arbeit gibt. Besonders Uniabgänger und hochqualifizierte Leute verlassen Nord-Pas-de-Calais.

Wirtschaft und Leben in Nord-Pas-de-Calais


Das Gebiet der Nord-Pas-de-Calais Region war bis zum Krieg ein wirtschaftlich sicherer Standort. Der Bevölkerung ging es gut. Sie lebte zwar selten in Wohlstand, aber arm war sie auch nicht. Jeder hatte sein Auskommen. Dann kam der Zweite Weltkrieg und zerstörte einige wichtige Einrichtung. So war nach Kriegsende nicht mehr viel vom einstig florierenden Standort übrig. Die gesamte Region geriet in wirtschaftlich schwierige Zeiten. Bis zum Krieg hatten die Menschen hier von der Metallindustrie, dem Kohlebau und der Textilindustrie gelebt. Während der Krieges gingen viele Betriebe in die Pleite, nur wenige Textilunternehmen überlebten. Die wichtigen Wirtschaftszweige der Region Nord-Pas-de-Calais schwanden mit der Zeit dahin. Heute bestehen nur noch wenige der einst zahlreichen Textilunternehmen.
Die TGV und der Eurotunnel brachten kurzzeitig wieder Arbeit in die Region. Doch die Arbeitslosigkeit liegt im Vergleich gegenüber den anderen Regionen Frankreichs, immer noch deutlich über dem Durchschnittswert. Die Situation beginnt sich seit 2001 etwas zu bessern, denn einige der französischen Unternehmen haben ihren Hauptsitz nach Nord-Pas-de-Calais verlagert. So findet man heute unter anderem die Firmen Auchan, Decathlon, La Redoute, 3 Suisses (der auch in Deutschland einen Modeversand betreibt), Bonduelle, Arc International und Rouquette Freres.
Zwar sorgen diese Betriebe für Arbeitsplätze, doch die Zahl der Arbeitslosen übersteigt das Arbeitsplatzangebot bei weitem.

Kulturelles in der Region Nord-Pas-de-Calais


Viele haben von dem Film Willkommen bei den Sch’tis gehört oder diesen sogar gesehen. Der Film erschien 2008 und handelt von der Region Nord-Pas-de-Calais und den dort lebenden Menschen. Der Postbeamte Philippe Abrams wird nach Nord-Pas-de-Calais strafversetzt. Er kann aufgrund des dort vorherrschenden Dialektes die Einwohner kaum verstehen, was für ihn ein kaum überwindbares Hindernis darstellt. Der Dialekt der in der Region Nord-Pas-de-Calais gesprochen wird, wird gerne als Ch’ti Dialekt bezeichnet, daher hat der Film auch seinen Namen erhalten.

 

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