Bologna (Italien)



Bologna

Die Stadt Bologna hat 375.000 Einwohner und befindet sich in Italien. Die Universitätsstadt ist ein wichtiger Verkehrspunkt des Landes. Die Flüsse Reno und Savena verlaufen um Bologna. Ausserdem befindet sich die Stadt am Fuß des Apennin. Die Hauptstadt der Region Emilia-Romagna ist auch gleichzeitig die Hauptstadt der Provinz Bologna.

Geschichte der Stadt Bologna
Bei wissenschaftlichen Ausgrabungen entdeckte man die Überreste von Besiedlungen der Region der heutigen Stadt Bologna aus dem 11. Jahrhundert v. Chr. Die Gründung der eigentlichen Stadt geht aber vermutlich auf das 6. Jahrhundert v. Chr. zurück. Damals war die Stadt eine estrukische Ortschaft mit dem Namen Felsina. Bereits im 4. Jahrhundert wurde Felsina von keltischen Boier erobert. Einige Jahrhunderte später, um 191 v. Chr. kamen die Römer und rissen die Macht an sich. Als im Jahr 187 v. Chr. die Straße Via Aemilia fertig gestellt wurde, begann der wirtschaftliche Aufstieg der Stadt. Denn hier liefen die Straßen zusammen und so wurde das heutige Bologna zum Verkehrsknotenpunkt, was es bis heute geblieben ist. Kaiser Nero musste die Stadt komplett neu aufbauen lassen, denn ein Brand hatte den größten Teil der Stadt zerstört.
Man geht heute davon aus, dass während der römischen Kaiserzeit mindestens 12.000 bis sogar 30.000 Menschen in Bologna gelebt haben. Aus der Zeit sind zahlreiche Tempel, Thermen und Theater sowie ein Amphitheater gefunden worden. Bologna zählte in der damaligen Epoche zu einer der fünf reichsten Städte Italiens.
Doch schon folgte ein langsamer Abstieg. Bologna fand erst wieder im 5. Jahrhundert unter Bischof Petronius zu einem Aufschwung.
Mit der Zeit wuchs die Stadt zu einem echten Bollwerk und als das Römische Reich endete, befanden sich mehrere Wallringe um die Stadt.
728 eroberten die Langobarden unter ihrem König Liutprand in die Stadt Bologna. Sofort gliederten sie Bologna in das Langobardenreich ein. Darüber hinaus gründeten sie einen neuen Stadtteil, welcher bis heute als Addizione Longobarda bekannt ist.
Bologna gründete als erste Stadt Europas eine eigene Universität. Der Studio entstand im Jahr 1088 und ist damit die älteste Universität Europas. Hier studierten sehr viele bedeutende Gelehrte des Mittelalters und lehrten wiederum die folgenden Generationen. Auch die Stadtgrenzen wuchsen mit der Stadt immer weiter. So begann man im 12. Jahrhundert mit dem Bau eines weiteren Wallringes, welcher erst im 14. Jahrhundert fertiggestellt wurde.

In den folgenden Jahrhunderten zeigte sich Bologna weiterhin äußerst fortschrittlich. So wurde 1164 der Lombardenbund geschlossen, welcher sich gegen Friedrich I. Barbarossa richtete. 1256 verkündete Bologna die Legge del Paradiso, das so genannte Paradiesgesetz. Dieses schaffte offiziell die Leibherrschaft und die Sklaverei ab! Bologna kaufte die Sklaven mit öffentlichem Geld aus ihrer Knechtschaft frei.
Bologna wurde mit bis zu 70.000 Einwohner eine der größten Städte Europas. Im Stadtinneren befand sich ein regelrechter Wald aus Türmen. Man geht davon aus, dass hier bis zu 180 Geschlechtertürme, Kirchtürme und Türme öffentlicher Gebäude standen.
1248 verbot Bologna die Ausfuhr von Weizen. Damit wollte man die Versorgung durch Lebensmittel der sehr schnell steigenden Bevölkerungszahlen sichern. Damit enteignete Bologna quasi die venezianischen Grundbesitzer sowie die Klöster.

Die Bevölkerungszahlen stiegen weiter an, während der Pest starben jedoch etwa 30.000 Menschen. Vom 16. Jahrhundert bis zum 18. Jahrhundert war Bologna ein Teil des Kirchenstaates.
Anfang des 20. Jahrhunderts musste man der weiterhin wachsenden Bevölkerung Platz schaffen, und riss bis auf wenige Reste, die alten Stadtmauern ab.

 

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