Norwegen - Reisen im Land



Flugzeug: ein Netz von Inlandsflügen verbindet die rund 50 Flughäfen Norwegens von Kristiansand im Süden bis Longyearbyen und Ny Alesund (Spitzbergen) im Norden miteinander. Flüge innerhalb Norwegens bieten beispielsweise Widerøe, Danish Air Transport Norwegian, Coast Air sowie SAS Braathens an.

Schiff: in Norwegen gibt es ein ausgezeichnetes Fährsystem. Mittels Fähre oder Schnellboot haben sonst unzugängliche und isolierte Gemeinden in den Fjorden oder auf den dem Festland vorgelagerten Inseln Anschluss an den Rest des Landes. Auf den meisten Fähren können Autos mitgenommen werden. Einige Express-Küstenfährenbieten jedoch nur Passagieren und Fahrrädern Platz. Fahrpläne und Routen lokaler Fähren sind im Rutebok für Norge verzeichnet, das es unter anderem in den Fremdenverkehrsbüros gibt.
In Südnorwegen gibt es ein ausgedehntes Netz von Kanälen, Flüssen und Seen, das per Fähre bereist werden kann. Auch Erkundungsfahrten mit dem eigenen Boot bieten sich an.
Seit mehr als einem Jahrhundert dienen die legendären Hurtigruten-Fähren Norwegen als Lebensader und verbinden die Küstenstädte und -dörfer miteinander. Auch heute sind die Schiffe eine beliebte Art, entlang der spektakulären norwegischen Küste zu reisen. Die sechstägige Reise mit einem der 11 Hurtigruten-Schiffe startet in Bergen und führt über 35 Häfen schließlich nach Kirkenes. Von dort geht es wieder zurück in Richtung Süden nach Bergen. Die Rückfahrt dauert 11 Tage und umfasst eine Strecke von 2.500 Seemeilen. Wer möchte, kann die Reise für Landausflüge unterbrechen und zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen. Die Preise für eine solche Reise variieren je nach Jahreszeit und sind von April bis September erheblich höher als in den Wintermonaten.

Bahn: die norwegische Staatsbahn (Norges Statsbaner, NSB) betreibt ein hervorragendes, wenn auch begrenztes Zugsystem. Es verbindet Oslo mit Stavanger, Bergen, Andalsnes, Trondheim, Fauske und Bodø. Einige Linien verkehren zwischen Schweden und Oslo, Trondheim sowie Narvik. Die meisten Bahnhöfe bieten Reisenden Schließfächer zur Gepäckaufbewahrung, einige verfüge zusätzlich über entsprechende Lagerräume.
Die meisten Langstreckenzüge sind mit Sitzen erster und zweiter Klasse, Speisewagen und einem Erfrischungsservice ausgestattet. In allen Schnellzügen und in den meisten Inter-City-Zügen gibt es öffentliche Telefone. Die Türen der Züge sind breit, sodass auch sperriges Gepäck wie Rucksäcke und Skier mühelos mit an Bord genommen werden können. Reservierungen sind gegen Gebühr möglich.
Fernverkehrszüge bieten in den Wagen zweiter Klasse komfortable Liegesitze mit Fußstützen. Das Reisen im Wagen erster Klasse kostet 50 Prozent mehr. Die Wagen bieten mehr Platz und einige zusätzliche Annehmlichkeiten. Dennoch lohnen sich die Zusatzkosten kaum.
Zugreisen in Norwegen sind teuer. Häufig ist es preiswerter mit dem Flugzeug zu fliegen. Wer jedoch Minipris-Angebote, die es auch für Busse gibt, bucht, für den werden Bahnreisen preiswert. Für Reisende über 67 sowie unter 16 Jahren gibt es 50 Prozent Ermäßigung auf die Fahrkarten. Kinder unter vier Jahren reisen kostenfrei. Studierende erhalten bis zu 60 Prozent Rabatt.

Auto: norwegische Tankstellen halten sowohl Benzin (verbleit und bleifrei) als auch Diesel bereit. Kreditkarten werden fast überall akzeptiert. In den Städten gelten häufig Öffnungszeiten bis 22 oder 24 Uhr. Manche Tankstellen bieten einen 24-Stunden-Service. Im ländlichen Raum schließen Tankstellen häufig schon am frühen Abend. Viele haben an den Wochenenden ebenfalls geschlossen.
Autofahrer, die entlang der norwegischen Fjordküste reisen, können sich zwar auf atemberaubende Landschaften freuen aber auch auf hohe Zusatzkosten einstellen. Immer wieder müssen kurze Strecken per Fähre nötig zurückgelegt werde, was zeitaufwendig und auf Dauer auch recht kostspielig ist.

Mietwagen
Norwegische Mietwagen sind teuer und vor allem auf Geschäftsreisende ausgerichtet. Wer über einen längeren Zeitraum mietet, erhält bessere Tagessätze. Alle großen Firmen wie Avis, Hertz, Budget oder Europcar verfügen über Niederlassungen an vielen Flughäfen des Landes sowie in einigen Stadtzentren. Im Allgemeinen warten lokale Autoverleiher jedoch mit besseren Angeboten auf. Einige Vermieter haben auch spezielle Wochenendraten im Angebot. Das Fahrzeug kann am Freitagmittag abgeholt und muss bis in der Regel bis Montag 10 Uhr zurückgegeben werden. Gegen Aufpreis stehen unbegrenzte Fahrkilometer zur Verfügung.
Mietwagennutzern, die wegen zu hoher Geschwindigkeit geblitzt werden, wird das Bußgeld direkt vom Kreditkartenkonto abgezogen. Daher sollten die Abrechnungen immer gut kontrolliert werden.

Bus:
in Norwegen gibt es ein gut ausgebautes, komfortables Fernbussystem. Das größte Busnetz, das sich über Städte und Gemeinden von Mandal im äußersten Süden des Landes bis Alta im hohen Norden erstreckt, wird von Nor-Way Bussekspress betrieben. Es gibt außerdem eine Reihe unabhängiger Fernbusunternehmen, die ähnliche Leistungen zu vergleichbaren Tarifen anbieten.
Im Vergleich deutlich preiswerter sind die Fahrten mit Bussen des Lavprisekspressen, der seine Tickets über das Internet vertreibt. Das Unternehmen operiert entlang der Strecken Oslo-Bergen und Trondheim-Kristiansand. Im Norden Norwegens gibt es einige sogenannte Togbuss-Strecken – eine Kombination aus Bus und Zug – sowie eine Vielzahl von lokalen Bussen, von denen die Mehrzahl jeweils nur innerhalb einer Gemeinde verkehrt.

Reservierungen sind fast nie notwendig. Einzig im Sommer angebotenen Minipris-Tickets sollten frühzeitig reserviert werden. Je früher Reisen jedoch gebucht werden, desto preiswerter wird häufig die Fahrt. Günstige Tickets gibt es vor allem bei Buchungen im Internet. Viele Unternehmen bieten preiswertere Sondertarife für Studenten, Kinder, Senioren und Familien. Gruppen haben häufig ebenfalls Anspruch auf Rabatte. In Nordnorwegen können sich Inhaber von Inter-Rail- und Eurail-Pässen ebenfalls über Sonderkonditionen freuen.

Ein Busverzeichnis, das kostenfreie Rutehefte, mit allen Fahrplänen und Preisen gibt es an allen größeren Busbahnhöfen. In den lokalen Touristenbüros und an kleineren Busbahnöfen sind die Fahrpläne der jeweiligen Lokalbusse erhältlich.

Nahverkehr: fast jede norwegische Stadt verfügt über ein Netzwerk lokaler Busse, welche die jeweiligen Zentren mit den Peripherien verbinden. In vielen kleineren Städten ist der lokale Busbahnhof direkt neben dem Bahnhof, Fähranleger oder dem Bahnhof für Fernbusse zu finden. Dort sind neben Einzelfahrscheinen auch Tages- und Kombitickets erhältlich.

Fahrrad: aufgrund großer Entfernungen, hügeligen Geländes und schmaler Straßen fahren häufig nur Profis in Norwegen über weite Strecken mit dem Rad. Ein zusätzliches Hindernis für Radfahrer sind die tausenden Tunnel, die es in Norwegen gibt. Die meisten Tunnel, die such vorwiegend in den westlichen Fjordgebieten befinden, sind für den nichtmotorisierten Verkehr gesperrt. Nicht in allen Fällen gibt es einen parallel zum Tunnel verlaufenden Radweg. In solchen Fällen sind manchmal Umwege von zum Teil mehreren Tagen oder über hohe Gebirgspässe nötig.
In vielen Bussen, auf Fähren und in Zügen, jedoch nicht in Schnellzügen, ist die Mitnahme von Fahrrädern gegen Aufpreis gestattet. In Zügen auf internationalen Strecken werden sie jedoch als teures Übergepäck abgerechnet. Nor-Way Bussekspress verlangt etwa die Hälfte der Gebühren des Erwachsenentarifs für den Transport eines Fahrrades.
Viele Fremdenverkehrsämter und zahlreiche Jugendherbergen und Campingplätze vermieten Fahrräder. Daneben gibt es außerhalb großer Städte ein paar Fahrradvermietungen. Manche Fahrradläden vermieten ebenfalls.

 

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