La Gomera (Kanaren)



La Gomera

La Gomera ist eine der 7 Hauptinseln der Kanaren im Atlantischen Ozean. Nach El Hierro ist jedoch La Gomera die kleinste der Inselgruppe. Das Festland Spaniens befindet sich in rund 1.000 Kilometern Entfernung. Die Gesamtfläche La Gomeras beträgt lediglich 369,76 Quadratkilometer. Es leben derzeit 22.622 Menschen dort.

Flora und Fauna auf La Gomera

Für die Kanaren typisch, befinden sich auch auf La Gomera unterschiedliche Vegetationszonen. Besonders ist nur, dass hier so viele verschiedene auf dem kleinen Raum vorkommen. La Gomera ist recht hoch und so findet man ab 500 Meter Höhe üppige Lorbeerwälder sowie immergrüne Farne. Weitere 500 Meter höher werden sie durch Fayal-Brezal-Formationen abgelöst. Dies ist ein Heidemischwald. Hier stehen überwiegend verschiedene Arten von Sträuchern und phönizischer Wachholder. Auch die Kanarenpalme ist hier zu finden. In der Küstenregion hingegen gibt es überwiegend Gewächse vor, die salzhaltiges Wasser vertragen.

Der Nationalpakr Garajonay befindet sich im Herzen La Gomeras. Dieser nimmt etwa 10 Prozent der gesamten Inselfläche ein. Seit 1986 steht dieses einzigartige Ökosystem unter dem Schutz der UNESCO, welche ihn zum Weltnaturerbe ernannt hat.    
Da es auf El Gomera keine Eiszeit gab, stehen hier noch Lorbeerwälder, welche durch den Park geschützt werden. Der immergrüne Nebelwald bildet das Zentrum des Parkareals. Die Farne sind meterhoch gewachsen und an den Bäumen hängen lange Flechten herunter. Es bietet sich ein Anblick wie aus einem Märchenbuch. Ausserdem findet man im Park einige Wasserfälle.

Die Fauna hingegen auf der Insel ist typisch für die Region. Überwiegend besteht diese aus Meeresbewohnern und eine Vielfalt an Reptilien- und Vogelarten.

Die Geschichte La Gomeras

Man geht davon aus, dass die Phönizier die Insel La Gomera kannten. Die Guanchen, welche als Ureinwohner gelten, sollen von den berbischen Nordafrikanern abstammen. Sie verständigten sich mittels einer Art Pfeifsprache.
Der Name Gomera leitet sich vermutlich vom alten Berberstamm Ghomara ab. Bewiesen ist dies jedoch nicht. Die Ghomara gehörten zu der Südmarokkanischen Berber-Förderation. Diese wurden in der Zeit der Islamisierung Marokkos gegründet und wurden später zum Ausgangspunkt der ethnisch-kulturellen Dynastie.
Als die Spanier 1404 La Gomera erreichten, ergaben sich die Guanchen, reagierten später auf das Regime der Besatzer jedoch mit Aufständen.
Am 6. September 1492 kam Christoph Kolumbus hier her und legte einen Zwischenstopp ein. Danach machte er sich auf seine berühmte Suche nach Indien. Wie bekannt, "entdeckte" er jedoch Amerika.

Viele der Einheimischen wurden von den Spaniern als Sklaven verkauft und aufs Festland verfrachtet. Die meisten der noch auf der Insel übrig gebliebenen Ureinwohner passten sich den Spaniern an und erlernten sogar deren Sprache und Kultur. Schon im Jahr 1514 erhielten die Ureinwohner die gleichen Rechte wie die Spanier. Damit waren sie rechtlich zu einem Volk zusammengewachsen. Sie arbeiteten auch zusammen. Denn der Wein- und Zuckerohrexport war im 16. Jahrhundert ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor für La Gomera.

Die Cochenille-Schildläuse lieferten lange Jahre rote Farbstoffe. Diese Läuse wurden hier auf den Feigenkakteen extra gezüchtet und die rote Farbe anschließend verkauft. Als jedoch ein Verfahren entwickelt wurde, diese Farbe synthetisch herzustellen, brach dieser Wirtschaftszweig plötzlich zusammen und löste eine Wirtschaftskrise auf La Gomera aus. Viele der dort lebenden Menschen wanderten gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Scharen aus.

 

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