Turin in Italien



Turin

Turin ist eine Großstadt im nördlichen Westen von Italien und die Hauptstadt der Region Piemont und der Provinz Turin.
Im Stadtgebiet leben über 900.000 Menschen, welche sich auf einer Fläche von 130 Quadratkilometer niedergelassen haben.
Nachbarn von Turin sind unter anderem die Stadt Mailand, Frankreich und die Schweiz (alle etwa 100 km entfernt). Turin liegt landschaftlich betrachtet in einer Ebene, die durch die Alpen und das Hügelland des Monferrato begrenzt wird.
Das Gebiet Turins wird von der Dora Riparia, der Stura di Lanzo und der Sangone durchzogen. Alle diese Flüsse münden in den Fluss Po.

In Turin wird ordentlich Fußball gespielt. Hier befindet sich nämlich die Heimat des AC Turin sowie der Grande Dame des internationalen Fußballs Juventus Turin.

Die Geschichte Turins

Der Name der Stadt kommt vom Wort Tau. Dieses bezeichnet in der keltischen Sprache die Berge. Auf italienisch heisst die Stadt Torino, was auf deutsch in etwa “kleiner Bulle” bedeutet. Deshalb befindet sich auch ein Bulle auf dem Stadtwappen.
Die ersten Siedler waren vermutlich die Angehörigen des Stammes der Taurini. Diese lebten hier in der vorrömischen Zeit. Die Römer kamen dann schließlich in diese Region und errichteten vermutlich um 28 v. Chr. hier ein militärisches Lager.
Die ursprüngliche Stadtbauart der Römer besteht bis heute. Damals wurden die Straßen rechtwinklig aufeinander zulaufend erbaut. Bis heute ziehen sich die Straßen auf diese Weise durch Turin. Schon zu den römischen Zeiten lebten hier etwa 5.000 Menschen, die sich durch hohe Stadtmauern vor Angriffen schützten.
Nach dem Ende des Römischen Reiches übernahmen die Langobarden die Herrschaft. Sie wurden wiederum von den Franken abgelöst. Die Herzöge von Savoyen kamen hier im letzten Drittel des 13. Jahrhunderts an die Macht.
Die noch heute zu bewundernden Paläste und prachtvollen Gärten wurden im 15. Jahrhundert errichtet. Dadurch gab man der Stadt ein neues Aussehen. Schon 1404 verfügte Turin über eine eigene Universität.
In der Schlacht von Turin im Jahr 1706, belagerten die Franzosen die Stadt 117 Tage - jedoch ohne Erfolg. 1861 entstand das Königreich Italien und Turin wurde zur Hauptstadt ernannt. Der damalige König Viktor Emanuell II. lebte in Turin. Noch heute stehen aus dieser prachtvollen Zeit 14 Schlösser!

Turin wurde ein wichtiger Verkehrspunkt, als 1871 der Mont-Cenis-Tunnel eröffnet wurde.
Florenz löste Turin in der Hauptstadtposition ab, was aber Turin durch einen steilen wirtschaftlichen und industriellen Aufstieg wettmachte. Besonders die Automobilindustrie übernahm dabei eine tragende Rolle. 1899 wurde hier Fiat gegründet und 1906 folgte Lancia.

1902 fand hier eine internationale Ausstellung für moderne dekorative Kunst statt, welche als Höhepunkt des Jugendstils angesehen wird. Als 1911 über 430.000 Menschen in Turin lebten, fand dort eine Weltausstellung statt.

Wie viele andere italienische Städte litt auch Turin unter den Folgen der Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs. Doch nach dessen Ende gab es hier einen unerwartet raschen Aufschwung der Industrie. Dieser sorgte dafür, dass Zehntausende Arbeiter jedes Jahr nach Turin zogen, um dort zu leben und zu arbeiten. Schon 1960 überschritt Turin die Millionengrenze der Einwohnerzahlen, 1975 wurde mit 1,5 Millionen Einwohnern das Maximum erreicht. In den 1980er Jahren traf die industrielle Krise auch Turin, die Bevölkerung ging seitdem wieder auf weniger als 1 Million zurück.

 

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